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Juli 7, 2022 von: Die Redaktion

Die Kreditlandschaft im Juli 2022

Eine Person arbeitet an einem Laptop mit verschiedenen Diagrammen und Tabellen
© HAKINMHAN / iStock / Thinkstock

Auch im Juli 2022 dreht sich kredittechnisch wieder viel um die Finanzierung von Immobilien. Während die Bauzinsen sich mittlerweile auf die 3,00-Prozent-Grenze zu und darüber hinweg bewegen, müssen sich Besitzer von eigenem Grund und Boden bereits jetzt mit der Reform der Grunderwerbssteuer auseinandersetzen. Erste Schritte beginnen in diesem Monat. Darüber hinaus betrachten wir eine neue Studie, die sich mit der „gefühlten“ Ungerechtigkeit bei der Kreditvergabe auseinandersetzt. Wer sich speziell benachteiligt fühlt und warum, haben wir zusammengefasst. Wie gewohnt präsentieren wir außerdem die Kreditzins-Indizes für Juli 2022.

Wichtigste Details

  • Grunderwerbssteuerreform: Erklärung des Steuerwerts muss bis Ende Oktober abgegeben werden
  • Bauzinsen klettern über die 3,00-Prozent-Hürde und steigen weiter
  • Civey-Studie zur Kreditvergabe: 46,2 Prozent fühlen sich ungerecht behandelt
  • Zinsen beim Privat- und Autokredit mit sichtbaren Sprüngen nach oben

Seit Juli 2022: Grundsteuer-Reform beginnt

Ab 2025 tritt die Grundsteuer-Reform in Kraft, d. h. die Grundstückswerte werden neu berechnet. Wer ein Haus bzw. ein Grundstück besitzt, muss allerdings bereits ab Juli 2022 eine Erklärung des Grundsteuerwerts für die Neuberechnung an das zuständige Finanzamt senden – verpflichtend bis 31. Oktober und idealerweise elektronisch via ELSTER. Je nach Bundesland sind auch Erklärungen in Papierform möglich oder eben nicht.

Berechnet wird die Grundsteuer künftig u. a. auf Basis des Bodenrichtwerts des Grundstücks sowie einer (statistisch ermittelbaren) Nettokaltmiete. Wer den Wert nicht kennt: Der Bodenrichtwert eines Grundstücks lässt sich über die Bodenrichtwertinformationssysteme (BORIS) der Länder einsehen. Darüber hinaus spielen für die Grundsteuer weitere Faktoren wie Grundstücksfläche, Art des Grundstücks sowie Alter des darauf befindlichen Gebäudes eine Rolle. In einem weiteren Schritt sollen Wertsteigerungen ausgeglichen werden, die „im Vergleich von den aktuellen zu den seit dem Jahr 1935 beziehungsweise 1964 nicht mehr aktualisierten Werten entstanden sind“ (Bundesfinanzministerium). Abschließend passen die Gemeinden die Hebesätze gegebenenfalls an.

Grund für die Reform der Grundsteuer ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2018, in welchem das bisherige System zur Erfassung als verfassungswidrig eingestuft wurde. Die genutzten Einheitswerte stammten im westlichen Teil Deutschlands noch aus dem Jahr 1964, im Osten aus den 1930er-Jahren. Bis Ende 2024 darf die Grundsteuer aber noch übergangsweise in der bis dato üblichen Form erhoben werden.

SurftippTagesschau.de: Was Eigentümer jetzt tun müssen

Kreditzinsen für Bauherrn steigen auf mehr als drei Prozent

Häuslebauer und Immobilienkäufer müssen inzwischen für die Finanzierung der eigenen vier Wände tief in die Tasche greifen. Wie eine Erhebung der FMH-Finanzberatung kürzlich belegte, lag der effektive Zins für die zehnjährige Finanzierung in den letzten Juni-Wochen erstmals wieder über der Marke vom 3,00 Prozent. Speziell der Sprung am 7. Juni 2022 sei besonders extrem gewesen. Laut FMH stieg der Bauzins von 2,79 auf 3,02 Prozent. Als Grund wurde die Ankündigung einer Leitzinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) angegeben. Mittlerweile liegt der Index-Zinssatz bei 3,25 Prozent.

In der Erhebung von Kreditvergleich.net steht der durchschnittliche Mindestsollzins derzeit bei 2,96 Prozent und nur knapp unter der genannten 3,00-Prozent-Marke (siehe Index am Ende der Seite).

Die Experten von Kreditvergleich.net gehen indes davon aus, dass diese Grenze noch vor Ende des Monats fallen wird.

SurftippFocus: Bauzinsen bei Immobilienfinanzierung steigen auf höchsten Wert seit über zehn Jahren

Kreditvergabe: 46 Prozent der Deutschen fühlen sich unfair behandelt

Rund 46,2 Prozent der Deutschen finden, dass es bei der Kreditvergabe durch Banken nicht unbedingt fair zugeht. Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey im Auftrag von Auxmoney. Die Befragung wurde online mit 5.004 Personen durchgeführt.

Demnach sehen sich vor allem Selbstständige benachteiligt. Jene bezeichneten die Vergabepraktiken von Krediten zu 61,6 Prozent als unfair. Ebenfalls schlechter als andere fühlen sich Menschen behandelt, die geschieden sind bzw. einen Migrationshintergrund besitzen. So gaben 20,0 Prozent der Geschiedenen an, bereits einmal bei einer Kreditvergabe abgelehnt worden zu sein – immerhin jeder Fünfte. Bei den Personen mit Migrationshintergrund lag der Wert bei 18,6 Prozent. Keinen signifikanten Unterschied gab es an dieser Stelle zwischen Männern (13,4 Prozent) und Frauen (11 Prozent).

Vergleichsweise häufig wurden laut Studie Menschen mit niedrigem Haushaltseinkommen bei einer Kreditvergabe abgelehnt. Allerdings dürfte die Ablehnung nicht unbedingt an unfairer Behandlung, sondern wahrscheinlich an mangelnder Bonität gelegen haben.

Insgesamt gaben im Durchschnitt 12,6 Prozent der Befragten an, bereits einmal bei einem Kreditantrag abgelehnt worden zu sein.

SurftippBusiness Insider: Selbstständige und Geschiedene laut Umfrage benachteiligt

Zinsentwicklung im Juli 2022

Ratenkredite

Beste Nominalzinsen Beste 2/3-Effektivzinsen
Anbieter Zins p.a. Anbieter Zins p.a.
Smava -0,40% Volkswagen Bank 2,99%
OFINA -0,40% Qlick 3,07%
Verivox 0,00% HypoVereinsbank 3,19%
Maxxkredit 1,44% Duratio 3,19%
Younited 1,48% TARGOBANK 3,45%

Beim Blick auf die Zweidrittel-Zinsen der 41 betrachteten Anbieter im Vergleich von Kreditvergleich.net ist der Aufwärtstrend kaum zu übersehen – es geht drastisch nach oben. Zum Monatsbeginn Juli 2022 lag der Wert bei 4,2011 Prozent, d. h. fast 0,30 Prozentpunkte über dem Vormonat. Der Mindest-Sollzins (Werbezins) kletterte ebenfalls deutlich auf 3,2351 Prozent (Juni: 2,9646 Prozent). Wie die Top-5 zeigt, sind zwar noch günstige Kredite zu bekommen, sie dürften aber die Ausnahme bilden. Der Top-Zweidrittel-Zins landet derzeit bei 2,99 Prozent. Kurzum: Privatkredite sind nicht mehr umsonst zu haben.

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

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Autokredite

Beste Nominalzinsen Beste 2/3-Effektivzinsen
Anbieter Zins p.a. Anbieter Zins p.a.
OFINA -0,40% SWK 2,69%
Verivox 0,00% ING 2,69%
Smava 0,68% DSL 2,85%
Younited 1,48% Carcredit.de 2,99%
Commerzbank 1,49% Bank of Scotland 3,35%

Auch bei der Autofinanzierung gehen die Zinsen nach oben – wenngleich etwas langsamer als bei den klassischen Privatkrediten. Zum 1. Juli 2022 lag der Mindest-Sollzins der Anbieter auf Kreditvergleich.net im Schnitt bei 2,9764 Prozent (Vormonat: 2,8721 Prozent). Die durchschnittlichen Zweidrittel-Zinsen kletterten von 3,4486 Prozent im Juni 2022 auf aktuell 3,5836 Prozent. Bei den Top-5 rutschte Carcredit.de nach oben, während die Bank of Scotland einen Platz verliert.

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Quellen:

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Baufinanzierungen

Nominalzinsen* 2/3-Effektivzinsen
Anbieter Zins p.a. Anbieter Zins p.a.
1822direkt 1,80% 1822direkt 2,29%
Dr. Klein 2,21% creditweb 2,38%
immo-finanzcheck.de 2,28% immo-finanzcheck.de 2,70%
creditweb 2,28% CE-Baufinanz 2,89%
Baufi24 2,42% Dr. Klein 2,97%
* Finanzierungsbedarf 300.000 Euro, Tilgung 4,00 Prozent, Sollzinsbindung 15 Jahre

Für Bauherren und Immobilienkäufer sind die rosaroten Zeiten endgültig vorbei. Derzeit steigen die Zinsen für entsprechende Finanzierungen praktisch durchweg. Unser Werbezins-Index kletterte zum Monatsbeginn Juli 2022 auf 2,9648 Prozent, d. h. er lag nur noch knapp unter der 3,00 Prozent-Grenze. Im vergangenen Monat fand sich der Wert noch bei etwa 2,55 Prozent wieder. Auf den 1. Platz steigt aktuell die 1822direkt. Für den weiteren Verlauf des Jahres prognostizieren die Experten einen durchschnittlichen Zins von fast 4,00 Prozent.

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Quellen:

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