Statistiken zu Wohnungsbaukrediten
Unter Wohnungsbaukrediten versteht man Darlehen für Zwecke des Baus oder Kaufs von Wohnungen und Immobilien. Auch Finanzierungen für Renovierungen oder Modernisierungen fallen im allgemeinen Sprachgebrauch unter die Begriffe Baukredit oder Baufinanzierung.
Für Verbraucher sind sie insofern besonders, da sie meist die größte Kreditaufnahme ihres Lebens darstellen und sie dann auch bis zur endgültigen Tilgung einen Großteil ihres Lebens begleiten.
Aber auch für Banken sind Wohnungsbaukredite nicht ganz unbedeutend, wie ein Blick auf die folgenden Zahlen zeigt:
- Über 125.000 neue Wohngebäude wurden im Jahr 2016 genehmigt (Wachstum von über 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr)
- Allein in den 10 größten deutschen Städten fehlen 100.000 Wohnungen (Schätzung des Pestel-Instituts aus Hannover, Dez. 2017)
- Vier Millionen Sozialwohnungen fehlen bundesweit, doch der Bestand nimmt ab, anstatt zu (Schätzung des Pestel-Instituts aus Hannover, Dez. 2017)
- Baufinanzierung ist ein wichtiges Geschäftsfelder der deutschen Banken, welches noch Marge und Wachstum verspricht
Grund genug, uns des Themas Wohnungsbaukredite auch im Rahmen unserer Statistiken anzunehmen.
Wenn auch Sie darüber nachdenken, sich den Wunsch vom Eigenheim zu finanzieren, schauen Sie doch einmal in unserem Vergleich der Baufinanzierer vorbei:
Kreditvolumen
Diese Statistik zeigt Ihnen, welche Summen an Wohnungsbaukrediten Monat für Monat von den Banken an deutsche Privathaushalte vergeben werden. Die Zahlen der Deutschen Bundesbank beziehen sich auf die Neugeschäftsabschlüsse.
Untersucht wird der Zeitraum von Januar 2003 bis heute. Mit den Schiebereglern können Sie aber auch einen für Sie interessanten Zeitraum in höherer Auflösung untersuchen.
Vergleich zum Vorjahresmonat
Hier erfahren Sie – für den Zeitraum ab Januar 2004 – wie sich das Volumen der Wohnungsbaukredite im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat geändert hat.
Im von der Deutschen Bundesbank untersuchten Zeitraum ist ein Anstieg bei den Wohnungsbaukrediten erkennbar. So lag die monatliche Kreditsumme, die die Banken zwischen 2003 und 2005 an Privathaushalte vergaben, zwischen 10 und 15 Milliarden Euro, nur selten darüber.
Einem kräftigen Anstieg im Jahr 2006 folgten starke Schwankungen in der Entwicklung der Kreditsummen. Doch seit Ende des Jahres 2013 lässt sich ein konstanter Anstieg beobachten. Seitdem wurden in keinem Monat weniger als 15 Milliarden Euro für Wohnungsbaukredite vergeben.
Im Gegenteil, in einigen Monaten lag die Kreditsumme über 20 Milliarden Euro, der bisherige Höchstwert wurde im Juli 2015 (Neugeschäftsvolumen 25 Milliarden Euro) erreicht. Insgesamt haben die Banken 2015 über 244 Milliarden Euro Wohnungsbaukredite an deutsche Privathaushalte vergeben.
Zum Vergleich: Im Jahr 2004 waren es lediglich rund 155 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg von 57 Prozent in diesem Zeitraum von elf Jahren.
Die Gründe für den Anstieg sind vielfältig. Einerseits sind die Kaufpreise für Eigenheime in den letzten Jahren stark gestiegen. Andererseits sind die Zinssätze für Wohnungsbaukredite in den vergangenen Jahren stark gefallen, wie die folgende Statistik der Deutschen Bundesbank zeigt:
Zinssätze
Im Jahr 2004 verlangten die Banken für einen Wohnungsbaukredit noch knapp 5 Prozent effektive Zinsen (ohne etwaige Kosten). 2015 waren es um die 2 Prozent. Der bisherige Tiefstand wurde im Oktober 2016 mit 1,6 Prozent erreicht. Seither beobachten wir eine leicht ansteigende Tendenz auf nach wie vor niedrigem Niveau.
Unverändert gilt Wohneigentum in Zeiten niedriger Zinsen als solide und rentable Altersvorsorge und Anlage-Option. Die Bereitschaft jedenfalls, in Wohneigentum zu investieren, ist in der deutschen Bevölkerung stark gestiegen. Ausgenommen davon sind die Ballungsräume. Hier werden teilweise derart hohe Kaufpreise aufgerufen, dass elbst das niedrigste Zinsniveau aus dem Investment kein solides Preis-Leistungs-Verhältnis mehr machen kann.
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