Aktuelle Bauzinsen
In dieser monatlichen Statistik zeigen wir, wie sich die Bauzinsen aktuell entwickeln. Der Zins-Chart zeigt den durchschnittlichen effektiven Jahreszins über alle Laufzeiten hinweg für Baufinanzierungen an private Haushalte laut Statistik der Deutschen Bundesbank.
- Die Bauzinsen sind seit Jahresbeginn 2022 um 122 Prozent gestiegen
- Trotz dieses Anstiegs sind die realen Bauzinsen für Verbraucher mit zuletzt -5,01 Prozent noch immer deutlich negativ. Grund: die wesentlich stärker gestiegene Inflation
- Die Entwicklung der Bauzinsen verläuft in den letzten Monaten langsamer als die Entwicklung der Pfandbriefrendite. Ergebnis: die Zinsmargen der Banken liegen auf einem niedrigeren Niveau als in den letzten Jahren.
- Im Dezember 2022 stiegen die Bauzinsen langsamer als die Pfandbriefrenditen. Dadurch verringerte sich die Zinsmarge etwa bei 10 Jahren Zinsbindung von 0,74 Prozentpunkten im November auf 0,13 Prozentunkte. Zum Vergleich: 2021 betrug die Zinsmarge bei Baufinanzierungen mit zehn Jahren Zinsbindung durchschnittlich 0,92 Prozentpunkten und zuletzt war diese Zinsmarge sogar kurzzeitig negativ.
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Mindest-Sollzinsen bei Baufinanzierungen
Abseits der offiziellen Statistiken der Deutschen Bundesbank werten wir wöchentlich die Mindest-Sollzinsen aller Anbieter aus unserem Baufinanzierungsvergleich aus und veröffentlichen diese hier:
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Bauzinsen im Neugeschäft
Die Bauzinsen im Neugeschäft für Wohnungsbaukredite an private Haushalte kannten seit Jahren nur eine Richtung: Nach unten. Das hat sich 2022 deutlich geändert. Derzeit steigen die Zinsen sehr deutlich und schnell an.
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Bauzinsen für einzelne Zinsbindungen
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Reale Bauzinsen
Unter Berücksichtigung der Inflation ergibt sich aus den nominalen Bauzinsen eine Zeitreihe der realen Bauzinsen (nominale Zinsen abzüglich Inflation):
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Bauzinsen und Pfandbriefrendite
Die Entwicklung der Bauzinsen verläuft in der Regel adäquat zur Entwicklung der Pfandbriefrenditen, wenn auch oft mit leichter zeitlicher Verzögerung. Die Entwicklung der Pfandbriefrendite funktioniert daher gut als Indikator für kurzfristige Prognosen zur Bauzinsentwicklung.
Um den Zusammenhang aufzuzeigen, haben wir die Entwicklung der Bauzinsen von Wohnungsbaukrediten mit einem, fünf beziehungsweise zehn Jahren Zinsbindung der Entwicklung der Renditen von Pfandbriefen mit Restlaufzeiten von einem, fünf beziehungsweise zehn Jahren gegenübergestellt.
Wenn Sie auf die Bezeichnungen in der Legende klicken, können Sie Graphen aus der Ansicht entfernen oder wieder hinzufügen.
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Zinsmarge der Banken
Ein Blick auf die Zinsmarge zeigt, wie einträglich das Geschäft mit Baufinanzierungen für die Banken ist. Wir vereinfachen an dieser Stelle etwas und definieren die Zinsmarge wie folgt:
Zinsmarge = Bauzinsen für neu abgeschlossene Wohnungsbaukredite an private Haushalte – Zinsen für Pfandbriefe mit 10 Jahren Restlaufzeit
Analog zu den Statistiken zu den Entwicklungen der Bauzinsen und Pfandbriefrenditen präsentieren wir Ihnen nachfolgend die Entwicklungen der Zinsmargen bei Laufzeiten der Produkte von bis zu einem Jahr, fünf Jahren und zehn Jahren.
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Die jeweiligen Entwicklungen verlaufen weitestgehend adäquat zueinander. Die höchste Marge erhalten Banken, wenn Baufinanzierungen mit maximal einem Jahr Laufzeit Pfandbriefen mit einem Jahr Restlaufzeit gegenübergestellt werden.
Zinsänderung seit 2003
In den Jahren vor der Weltwirtschaftskrise bewegten sich die Zinsen für Baufinanzierungen an private Haushalte über aller Zinsbindungen hinweg auf einem recht konstanten Niveau zwischen vier und fünf Prozent.
Die Folgen der Finanzkrise waren speziell in diesem Bereich deutlich zu spüren. Seit 2008 kannte die Zinskurve lange Zeit nur eine Richtung: Abwärts. Um wie viel Prozent die Bauzinsen seit Beginn der Datenreihe der Deutschen Bundesbank im Januar 2003 gesunken sind, zeigt unsere nachfolgende Statistik:
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Zinsen für Anschlussfinanzierungen
Die Bauzinsen für Anschlussfinanzierungen oder neu verhandelte Kredite im Neugeschäft, wie es bei der Bundesbank etwas verklausuliert heißt, laufen weitestgehend parallel zu den Bauzinsen im Neugeschäft:
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Kommentar zur Zinsentwicklung
Die effektiven Jahreszinsen für Baufinanzierungen befinden sich schon lange auf einem äußerst niedrigen Stand. Nach dem für lange Zeit geltenden historischen Tiefstwert von 1,67 Prozent aus dem November 2016 folgte zwar ein langsamer Aufwärtstrend, mit Zinsen von maximal 2,00 Prozent. Spätestens seit Januar 2019 war aber wieder ein deutlicher Abwärtstrend zu beobachten. Im Dezember 2020 fanden sich die Zinsen bei 1,16 Prozent ein und bezifferten damit einen neuen historischen Tiefstwert.
Empfehlenswert ist laut Expertenaussage, sich die aktuell niedrigen Zinsen zu sichern. Das ist z. B. auch für eine Anschlussfinanzierung günstig. Mehr zum Thema finden Sie hier.
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Bauzinsen in der Eurozone
Die Europäische Zentralbank liefert zusätzlich Zahlenmaterial für die gesamte Eurozone. In dieser Statistik sehen Sie die monatliche Entwicklung der effektiven Baufinanzierungszinsen seit 2003. Die Zahlen bilden den Mittelwert aller Staaten der Eurozone und gelten für alle Laufzeiten für Baufinanzierungen an private Haushalte.
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Der Trend der sinkenden Zinsen bestätigt sich also im gesamten Euroraum. Auch hier liegen die effektiven Bauzinsen seit einigen Jahren deutlich unter der 2,00%-Marke. Das scheint sich in der nächsten Zeit auch nicht zu ändern.
Veröffentlicht am 23.07.2015
Letztes Update am 06.02.2023