Auftragseingang im Bauhauptgewerbe
Die jüngsten Zahlen der Bundesbank belegen, dass das Baugewerbe nach wie vor boomt. In den vergangenen Jahren konnten sich die Frauen und Männer vom Bau nicht über fehlende Aufträge beschweren. Die Auftragsbücher waren voll und wurden immer voller. Wir haben die aktuellen Daten ausgewertet und zusammengefasst.
- Das Bauhauptgewerbe verzeichnete im November 2022 mit plus 2,1 Prozent einen leichten Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat.
- Um 17,9 Prozent eingebrochen ist hingegen der Auftragseingang im Wohnungsbau.
- Völlig unterschiedlich entwickeln sich gerade die Zahlen im Hoch- und Tiefbau. Während der Auftragseingang bei ersterem im November 2022 um 5,73 Prozent sank, stieg er im Tiefbau um 10,81 Prozent.
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Bauhauptgewerbe insgesamt
Kennt man die fernere Vergangenheit nicht, könnte man meinen, in Deutschland werde gebaut wie nie zuvor. Doch die Zahlen der Bundesbank liefern einen Eindruck der Entwicklung seit 1991 (Index. Jahr 2015 = 100):
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Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
Für die Beurteilung der konjunkturellen Entwicklung ist es oft hilfreich, die Veränderung einer Größe in Bezug auf einen Referenzzeitraum zu ermitteln. Für den Auftragseingang im Bauhauptgewerbe greifen wir dafür auf die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat zurück:
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Die obigen Zahlen spiegeln die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe wider. Wir sehen, dass es auch schon in der weiteren Vergangenheit große Erfolge zu verzeichnen gab. Der damalige Spitzenwert wurde im Juni 1994 mit einem Indexwert von 157 Punkten erreicht.
Der Spitzenwert aus der jüngeren Vergangenheit mit 171,7 Punkten vom März 2019 liegt dennoch darüber. Zuletzt ging der Index allerdings wieder etwas zurück und stand im September 2022 bei 164,2 Punkten.
Wohnungsbau
Gerade in der aktuellen Zeit machen die positiven Zahlen des Bauhauptgewerbes Mut. Wesentlich besser als eine politisch gewollte Mietpreisbremse wirkt nämlich ein größeres Angebot an Wohnungen, um Mieten erschwinglich zu halten. Der Index 100 ist hier auch wieder für das Jahr 2015 festgelegt worden.
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Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
Auch beim Auftragseingang im Wohnungsbau schauen wir uns die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat an, um konjunkturelle Auf- und Abschwünge sichtbar zu machen:
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Ebenso wie beim Bauhauptgewerbe insgesamt sehen Sie hier auch für den Wohnungsbau die Auftragseingänge in Euro:
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Hoch- und Tiefbau
Neben dem Wohnungsbau werden dem Baugewerbe auch der Hoch- und Tiefbau zugeordnet. Zum Hochbau zählt die Errichtung von Bauwerken, die mehrheitlich oberhalb der Erdoberfläche liegen, zum Beispiel Bürogebäude und Türme. Der Tiefbau hingegen umfasst Bauwerke, die an oder unter der Erdoberfläche liegen, wie Straßen, Brücken, Tunnel, Kanalisationen und Eisenbahnnetze.
Wie sich die Auftragslage im Hoch- und Tiefbau im Jahresverlauf entwickelte, zeigen die Indizes im folgenden Diagramm. Auch gilt hier wieder ein Index von 100 für das Jahr 2015.
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Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
Auch beim Auftragseingang im Wohnungsbau schauen wir uns die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat an, um konjunkturelle Auf- und Abschwünge sichtbar zu machen:
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Veröffentlicht am 23.07.2017 durch Marc Opitz
Letztes Update am 28.11.2022 durch Daniel Franke
Quellen und weiterführende Links
- Deutsche Bundesbank – Statistikbereich
- Statistisches Bundesamt – Datenbank GENESIS