Auftragseingang im Bauhauptgewerbe
Die jüngsten Zahlen der Bundesbank belegen, dass das Baugewerbe nach wie vor boomt. In den vergangenen Jahren konnten sich die Frauen und Männer vom Bau nicht über fehlende Aufträge beschweren. Die Auftragsbücher waren voll und wurden immer voller. Wir haben die aktuellen Daten ausgewertet und zusammengefasst.
- Das Bauhauptgewerbe konnte im September 2020 auf einen Anstieg der Auftragseingänge von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert zurückblicken.
- Im 10-Jahres-Rückblick, seit dem September 2010, beträgt der Anstieg sogar 67,48 Prozent.
- Entsprechend der Entwicklung des Bauhauptgewerbes insgesamt steigen seit Jahren die Zahlen im Wohnungsbau sowie im Hoch- und Tiefbau.
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Entwicklung des Bauhauptgewerbes insgesamt
Kennt man die fernere Vergangenheit nicht, könnte man meinen, in Deutschland werde gebaut wie nie zuvor. Doch die Zahlen der Bundesbank liefern einen Eindruck der Entwicklung seit 1991 (Index. Jahr 2015 = 100):
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Die obigen Zahlen spiegeln die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe wider. Wir sehen, dass es auch schon in der weiteren Vergangenheit große Erfolge zu verzeichnen gab. Der damalige Spitzenwert wurde im Juni 1994 mit einem Indexwert von 157 Punkten erreicht.
Der Spitzenwert aus der jüngeren Vergangenheit mit 171,7 Punkten vom März 2019 liegt dennoch darüber. Zuletzt ging der Index allerdings wieder etwas zurück und stand im September 2020 bei 151,4 Punkten, was dennoch ein sehr guter Wert ist. Interessant ist daher, von welchen Geldbeträgen hierbei die Rede ist. Die folgende Statistik zeigt die Entwicklung des Eurowerts der Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe in Deutschland. Berücksichtigt werden in dieser Statistik des Statistischen Bundesamts lediglich Betriebe mit 20 und mehr tätigen Personen.
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Entwicklung des Wohnungsbaus
Gerade in der aktuellen Zeit machen die positiven Zahlen des Bauhauptgewerbes Mut. Wesentlich besser als eine politisch gewollte Mietpreisbremse wirkt nämlich ein größeres Angebot an Wohnungen, um Mieten erschwinglich zu halten. Der Index 100 ist hier auch wieder für das Jahr 2015 festgelegt worden.
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Ebenso wie beim Bauhauptgewerbe insgesamt sehen Sie hier auch für den Wohnungsbau die Auftragseingänge in Euro:
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Entwicklung des Hoch- und Tiefbaus
Neben dem Wohnungsbau werden dem Baugewerbe auch der Hoch- und Tiefbau zugeordnet. Zum Hochbau zählt die Errichtung von Bauwerken, die mehrheitlich oberhalb der Erdoberfläche liegen, zum Beispiel Bürogebäude und Türme. Der Tiefbau hingegen umfasst Bauwerke, die an oder unter der Erdoberfläche liegen, wie Straßen, Brücken, Tunnel, Kanalisationen und Eisenbahnnetze.
Wie sich die Auftragslage im Hoch- und Tiefbau im Jahresverlauf entwickelte, zeigen die Indizes im folgenden Diagramm. Auch gilt hier wieder ein Index von 100 für das Jahr 2015.
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Entsprechend der Auftragslage im Hoch- und Tiefbau entwickelt sich auch das Volumen in Euro in diesem Baugewerbe – seit Jahren wieder steigend.
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Veröffentlicht am 23.07.2017 durch Marc Opitz
Letztes Update am 02.12.2020 durch Tina Mark
Quellen und weiterführende Links
- Deutsche Bundesbank – Statistikbereich
- Statistisches Bundesamt – Datenbank GENESIS