So machen Sie Ihr Haus winterfest
Das Haus winterfest machen, hat nicht nur wirtschaftliche, sondern durchaus auch juristische Hintergründe. Dabei spielen zahlreiche Aspekte hinein, wie Immobilieneigentümer ihr Haus optimal auf die kühle und dunkle Jahreszeit vorbereiten.
Bereits im Herbst Vorsorge treffen
Immer häufiger war in den vergangenen Jahren die Rede von Herbststürmen. Mehr als einmal haben Stürme in der jüngeren Vergangenheit zwischen Oktober und März üble Verwüstungen angerichtet. Für Hausbesitzer gilt daher, möglichst noch im Spätsommer das Dach zu inspizieren.
Dachziegel sollten auf ihren Halt überprüft werden, damit sie sich durch starken Wind nicht lösen. Zum einen ist der Hausbesitzer in der Haftung, wenn durch einen herabfallenden Ziegel ein Schaden entsteht. Zum anderen ist es ärgerlich, wenn es anschließend durch das Dach regnet.
Hausbesitzer haben für ihr Grundstück eine Verkehrssicherungspflicht. Das bedeutet im Zusammenhang mit Sturm, dass sie dafür Sorge tragen müssen, dass niemand durch herumfliegende Gegenstände, beispielsweise auch Blumenkästen am Balkon, geschädigt wird.
Zur Dachkontrolle zählt nicht nur, dass mögliche lose Ziegel befestigt werden. Auch der feste Sitz der Regenrinnen ist wichtig. Die Regenrinnen sollten im Herbst auch von Laub befreit werden. Dies ist vor allem bei Häusern mit Flachdach notwendig. Kann Regenwasser nicht abließen, tritt es über und dringt in das Mauerwerk ein. Kommt es dann zu Frost, platzt nicht nur der Putz ab. Es können gravierende Schäden am Mauerwerk entstehen.
Sturm ist nicht die einzige Ursache, die zu Schäden am Dach führen kann. Schwere Schneelasten bergen ebenfalle eine Gefahr, gerade bei Flachdächern. Im Zweifelsfall sind die Hausbesitzer gefordert, auch auf dem Dach Schnee zu schippen.
Um zu verhindern, dass Schnee von einem Satteldach rutscht und einen Schaden anrichtet oder Personen verletzt, empfiehlt es sich, Schneegitter an der Dachkante anzubringen.
Das Mauerwerk und den Putz kontrollieren
Herbst bedeutet häufig Regen, Winter bringt in der Regel Frost mit sich. Ärgerlich und richtig teuer wird es, wenn durch Risse im Verputz Regenwasser hinter den Anstrich gerät und gefriert. Das Ergebnis können sich viele sicherlich vorstellen: großflächig abgeplatzter Putz sieht nicht nur hässlich aus, sondern bietet darüber hinaus auch keinen Schutz mehr für das Mauerwerk.
Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, kleine Ausbesserungen im Putz noch im Herbst vorzunehmen, bevor im Frühjahr eine komplette Sanierung aufgrund von Frostschäden notwendig wird.
Wasserrohre vor Frostschäden schützen

Außenliegende Wasseranschlüsse, beispielsweise für den Gartenschlauch, sollten auf jeden Fall entleert und der Zulauf dorthin geschlossen werden. Frostschäden an Wasserleitungen sind häufig nicht auf den ersten Blick ersichtlich, sondern zeigen sich als sogenannte Allmählichkeitsschäden.
Das heißt: weist eine Wasserleitung einen Haarriss durch einen Frostschaden auf, sickert Leitungswasser sehr langsam aus, Schäden werden erst nach Monaten sichtbar. Das Mauerwerk zu trocknen, stellt eine kostenintensive Angelegenheit dar. Gleiches gilt für das Öffnen der Wand und die anschließende Reparatur.
Die Leitungswasserversicherung im Rahmen der Verbundenen Wohngebäudeversicherung weicht von Versicherer zu Versicherer im Leistungsumfang stark ab. Ein Blick in die Police zeigt, in welchem Umfang Leitungswasserschäden versichert sind. Eventuell ist eine Deckungserweiterung nötig.
Der Gesetzgeber sieht seit dem Jahr 2011 vor, dass Wasserrohre gegen Frost besonders isoliert werden müssen. Dies betrifft „zugängliche Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen im unbeheizten Bereich.“ (Energieeinsparverordnung) (1).
Es ist aber auch im Sinn des Bewohners, dass gerade die Rohre, die heißes Wasser führen, besonders gut isoliert sind, um hier einen Wärmeverlust vom Kessel bis zum Wasserhahn zu vermeiden. Die entsprechenden Schaumstoffmanschetten führt jeder Baumarkt und können auch von einem Laien angebracht werden.
Kam es dennoch dazu, dass ein Rohr eingefroren ist, sollte unverzüglich ein Fachmann beauftragt werden, um es fachmännisch wieder aufzutauen. Ein Fehler beim Auftauen kann auch zu einem Bruch oder Riss führen.
Heizung und Heizen optimieren

Heizungen, abgesehen von Stromheizungen, wirken durch heißes Wasser. Kommt es zu Luftblasen in der Heizung, mindert dies die Leistung, der Brenner versucht verzweifelt durch erhöhte Kraftanstrengung, die Leistung zu erhöhen. Das kostet unnötig Geld.
Luft im Heizungssystem macht sich durch Blubbergeräusche in den Heizkörpern bemerkbar. Aber auch wenn der Heizkörper leise ist, sollte im Rahmen der jährlichen Wartung das System regelmäßig entlüftet werden.
Mit Heizungsanlagen ist es wie mit Autos. Nur wenn sie regelmäßig gewartet werden, bieten sie bei größtmöglicher Effizienz höchste Leistung. Gas und Öl sind teuer. Es ist also im Sinne des Portemonnaies, die Heizungsanlage einmal im Jahr, am Besten im Sommer, von einem Fachmann warten zu lassen. Damit ist nicht nur sichergestellt, dass das Kosten-Leistungs-Verhältnis optimiert ist, sondern auch, dass sie nicht ausgerechnet an Heiligabend kaputt geht.
Es liegt aber nicht nur am Heizungsmonteur, dass die Heizung optimal läuft und die Kosten für Energie niedrig bleiben. Die Hausbewohner können durch richtiges Heizen auch ihren Beitrag leisten. Viele Menschen heizen einfach falsch und damit unökonomisch. Dieses Video sagt, wie es richtig geht:
Grundsätzlich gilt, dass auch bei längerer Abwesenheit die Heizung niemals komplett abgeschaltet werden sollte, sondern immer auf niedrigster Stufe läuft. Zum einen verhindert dies das völlige Auskühlen der Räume, zum anderen ein Einfrieren der Rohre.
Frischluft ja, zugige Fenster nein

Richtig Heizen bedeutet auch, richtig zu lüften. Gewollte Stoßlüftung ist eines, undichte Fenster etwas anderes. Abgesehen davon, dass es nie richtig warm wird und damit die Heizung unnötig arbeiten muss, kosten undichte Fensterrahmen auch Geld durch unnötige Energieverschwendung.
Baumärkte bieten eine Vielzahl von unterschiedlichen Dichtmaterialien, um Fenster und Rahmen abzudichten. Undichte Stellen lassen sich leicht finden, in dem man ein Feuerzeug oder eine angezündete Kerze am Fensterrahmen entlang führt.
Haustüren haben eine unangenehme Angewohnheit. Der Spalt zwischen Tür und Fußboden lässt häufig Zugluft durch. Hier schafft eine Bürstendichtung Abhilfe.
Während im Sommer die Rollläden meist kaum zum Einsatz kamen, sollten sie im Winter aktiv genutzt werden. Rollläden tragen ihren Teil dazu bei, dass Wärme nicht durch das Fensterglas entweicht und Kälte eindringt. Was für die Bewohner möglicherweise kaum spürbar ist, macht sich am Ende der Heizperiode aber wieder in der verbrauchten Energie bemerkbar. Es zahlt sich aus, mit dem Verschwinden des letzten Lichtstrahls die Rollläden herabzulassen.
Die Außenbeleuchtung
Es wird früh dunkel im Winter. Menschen sind zu dieser Tageszeit aber immer noch auf der Straße unterwegs. Die Außenbeleuchtung sollte aus zwei Gründen funktionieren. Zum einen helfen helle Wege, Unfälle zu vermeiden. Zum anderen steigert eine helle Außenbeleuchtung die Sicherheit am Haus vor Einbrüchen.
Dass Diebe vorzugsweise nachts einsteigen ist ein Mythos. Schlafende Bewohner sind ein schwer einzuschätzendes Risiko. Wer stehlen will hat ein simples Ziel: Schnell rein und wieder raus. Am besten geht das, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind. Die folgenden Statistiken zeigen, wann es am häufigsten zu Einbrüchen kommt:
Quellen und weiterführende Informationen
(1) Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit – Energiesparverordnung (EnEV)