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Fremdwährungsdarlehen zur Baufinanzierung

Inhaltsverzeichnis

Die Weltwirtschaft ist verflochten wie noch nie. Für die Finanzierung eines größeren Projektes gibt es viele verschiedene Finanzierungsmodelle, eines davon ist die Fremdwährungsfinanzierung, bei der von einer Bank im Ausland ein Kredit in der Währung des entsprechenden Landes aufgenommen wird.

Baufinanzierung mit Hilfe eines Fremdwährungskredits

Die häufigste Form der Fremdwährungsfinanzierung findet im Bereich der Baufinanzierung statt. Hierbei handelt es sich im Allgemeinen um endfällige Darlehen.

Dabei wird der Fremdwährungskredit erst am Ende der Laufzeit in einer Summe getilgt, während der Laufzeit sind lediglich die Zinsen zu bezahlen, diese allerdings in der jeweiligen Fremdwährung, obwohl die Auszahlung des Fremdwährungsdarlehens in Euro erfolgt.

Sparen statt Abstottern

Statt einer stetigen Tilgung erfolgt die Sicherung des Kredits in den meisten Fällen dadurch, dass der Kreditnehmer ein Ansparvermögen schafft, in das er während der gesamten Laufzeit des Vertrages einzahlt.

Die Banken bieten verschiedene Möglichkeiten der Bildung eines Ansparvermögens. In Frage kommen neben den bekannten Kreditsicherungen durch Bausparverträge oder Kapitallebensversicherungen auch Fonds oder Rentenversicherungen. Ist der Fremdwährungskredit dann eines Tages fällig, erfolgt die Rückzahlung aus dem gebildeten Ansparvermögen.

Dadurch, dass die Fremdwährungsfinanzierung zu den Kreditkonditionen des Landes der fremden Währung erfolgt, erhält der Bauherr die Möglichkeit der Nutzung günstigerer Zinsen, die dieses Land im Vergleich zum eigenen Land verlangt.

Durch geringere Zinsen wird die Finanzierung günstiger, die gesparten Beträge können zur eigenen Absicherung im Ansparvermögen angelegt werden. Sollten die Zinsen steigen, ist hier ein finanzielles Sicherheitspolster vorhanden.

Wegen des Verhältnisses des Wechselkurses zum Euro entsteht ein weiterer möglicher Spareffekt. Der Fremdwährungskredit wird umso günstiger, je stärker sich der Euro gegenüber der Fremdwährung entwickelt, da die Kreditsumme mit der Währung mitfloatet. Sollte die Fremdwährung stärker als der Euro werden, kann auch hier das Ansparvermögen als Sicherheit dienen.

Das Annuitätendarlehen, bei dem der Kredit nicht am Ende der Laufzeit, sondern kontinuierlich getilgt wird, ist bei einem Fremdwährungskredit nicht üblich.

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Übliche Währungen bei einer Fremdwährungsfinanzierung

Ein schweizer Dorf am Hang eines Berges
© extravagantni / iStock / Thinkstock

Neben den bewährten Schweizer Franken und Japanischen Yen bieten sich auch US-Dollar als mögliche Währungen für einen Fremdwährungskredit an.

Da das Schweizer Zinsniveau günstiger als im Euro-Bereich ist und weiterhin der Schweizer Franken gegenüber dem Euro fast keine Schwankungen zeigt, ist diese Währung die bevorzugte für Fremdwährungsdarlehen.

Auch der japanische Yen bietet ein günstiges Zinsniveau, allerdings unterliegt er größeren Kursschwankungen, verglichen mit dem Euro.

Die Schwankungen des US-Dollar sind wegen der hohen Verschuldung der USA im Moment unberechenbar, weshalb Experten trotz des günstigen Leitzinses abraten, ein Fremdwährungsdarlehen in dieser Währung aufzunehmen.

Was sind die Vorteile einer Fremdwährungsfinanzierung?

Zwei Gründe sprechen für einen Fremdwährungskredit. Es sind dies der Vorteil eines möglichen günstigen Zinses und ein Wechselkurs, der aus einem starken Euro resultiert.

Der Zins für einen Fremdwährungskredit hängt wie der für jeden Kredit vom Leitzins des jeweiligen Landes ab. Für den Euro wird dieser von der Europäischen Zentralbank festgelegt. Liegt der Leitzins der Fremdwährung unter dem des Euro, dann ist ein Kredit dort günstiger.

Was sind die Nachteile eines Fremdwährungskredites?

Diverse Linien-Charts, die nach rechts unten zeigen
© ermek / iStock / Thinkstock

Da Kredite eine lange Laufzeit haben, kann sich das Schicksal, sprich der Leitzins und auch der Wechselkurs im Laufe der Jahre in einem heute nicht geahnten Verhältnis ändern, der Fremdwährungskredit kann sich also verteuern.

Experten raten daher von einer Fremdwährungsfinanzierung dann ab, wenn das verfügbare Einkommen des Kreditnehmers gerade ausreicht, um die Zinsen und die Raten für das Ansparvermögen zu bezahlen.

Eine Fremdwährungsfinanzierung beinhaltet immer ein spekulatives Risiko, deshalb muss genau überlegt werden, welches Risiko sich ein Kreditnehmer leisten kann, um nicht einer potentiellen Schuldenfalle zum Opfer zu fallen.

Beispiel eines Fremdwährungskredits

Ein Bauherr sucht ein Immobiliendarlehen über 175.000 Euro mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Auf der einen Seite wird ihm ein gewöhnliches Baudarlehen mit einem festen Zins von 4,90 Prozent für die nächsten 10 Jahre angeboten. Die Tilgung dafür würde drei Prozent pro Jahr betragen. Das zweite Angebot ist ein variabel verzinstes Fremdwährungsdarlehen in Schweizer Franken.

Der variable Zins richtet sich dabei nach dem Zinssatz der SNB für 3-Monats-Geld (Libor) zuzüglich einem Aufschlag von 1,00 Prozentpunkten seitens der Bank. Bei einem derzeitigen Zins von rund 0,40 Prozent für Drei-Monats-Geld der SNB (Stand: Juli 2009) ergibt sich so ein anfänglicher Darlehenszins von 1,40 Prozent.

Darlehenskonditionen Baudarlehen in Euro mit festem Zins Fremdwährungskredit in Schweizer Franken mit variablem Zins
Darlehenssumme in Euro 175.000,00 Euro
Nominalzins 4,90 Prozent 1,40 Prozent
Zeitraum des Vergleiches 10 Jahre
Tilgung 3 Prozent
Kosten aus Zins- und Tilgung über die Dauer des Vergleichs (10 Jahre) bei
gleichbleibendem Zins und Wechselkurs 138.250,00 Euro 77.000,00 Euro
gleichbleibendem Zins und
einem um 10 Prozent stärkeren
Schweizer Franken
  84.700,00 Euro
gleichbleibendem Zins und
einem um 25 Prozent stärkeren
Schweizer Franken
  96.250,00 Euro
gleichbleibendem Zins und einem um 10 Prozent stärkeren Euro   70.000,00 Euro
gleichbleibendem Zins und einem um 25 Prozent stärkeren Euro   61.600,00 Euro
einem um 0,50 Prozentpunkte höheren Leitzinssatz der SNB   85.750,00 Euro
einem um 0,75 Prozentpunkte höheren Leitzinssatz der SNB   90.130,00 Euro
einem um 0,75 Prozentpunkte höheren Leitzinssatz der SNB und einem um 10 Prozent stärkeren Schweizer Franken   97.830,00 Euro
Alle Werte gerundet.

Fazit aus unserem Beispiel

  • Sofern Wechselkurs und Nominalzins gleich bleiben, ist der Fremdwährungskredit bei gleicher Tilgung immer dann günstiger, wenn der anfängliche Leitzins unter dem im Euro-Raum liegt.
  • Ist der Euro stark, wird das variabel verzinste Fremdwährungsdarlehen günstiger.
  • Ebenfalls günstiger wird der Fremdwährungskredit, wenn der Leitzins der für die Fremdwährung zuständigen Notenbank gesenkt wird.
  • Bei einer starken Fremdwährung sowie der Leitzinsanhebung hingegen verteuert sich das Fremdwährungsdarlehen.

Die Ausführung des Fremdwährungskredits unterscheidet sich von Bank zu Bank. Während einige die Reglements einfach und nachvollziehbar halten, kann es auch passieren, dass es Klauseln im Vertrag gibt, die zusätzlich zum ohnehin schon bestehenden Risiko noch komplizierte Transaktionen wie Umwandlungen in Euro-Kredite beim Erreichen einer Währungsobergrenze festlegen.

Ein Fremdwährungsdarlehen sollte man nicht ohne genaue vorherige Informationen aufnehmen. Um schlaflose Nächte zu vermeiden, sollte auf jeden Fall ein Beratungsgespräch in Anspruch genommen werden. Denn der Darlehensnehmer muss sich im Klaren darüber sein, dass das Fremdwährungsdarlehen einen spekulativen Charakter hat und eine endgültige Entwicklung des Wechselkurses vorher nicht absehbar ist.

 


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Inhaltsverzeichnis

  • Baufinanzierung mit Hilfe eines Fremdwährungskredits
  • Übliche Währungen bei einer Fremdwährungsfinanzierung
  • Was sind die Vorteile einer Fremdwährungsfinanzierung?
  • Was sind die Nachteile eines Fremdwährungskredites?
  • Beispiel eines Fremdwährungskredits
  • Fazit aus unserem Beispiel
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