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November 20, 2018 von: Tina Mark

Besitzer von Wohneigentum werden immer jünger

Baufinanzierungen in Deutschland im zeitlichen und regionalen Vergleich
© Halfpoint/ iStock/Getty Images

Der Baufinanzierer Dr. Klein nimmt regelmäßig den Immobilienmarkt unter die Lupe. Zuletzt wurde ein Jahresvergleich 2007 / 2017 gezogen. Die Auswertung von mehr als 100.000 Immobilienfinanzierungen zeigt aber nicht nur den Wandel der Zeit. Auch die Unterschiede zwischen den Bundesländern wurden offengelegt.

Warum sind deutsche Wohnungskäufer oder Häuslebauer heute neun Jahre jünger als früher und warum leben die jüngsten privaten Immobilienbesitzer in Sachsen-Anhalt? Wo ist Wohneigentum am günstigsten? Die Antworten gibt es hier!

Wichtigste Details

  • Deutsche Immobilienbesitzer werden immer jünger – im Durschnitt neun Jahre gegenüber 2007
  • Die jüngsten Besitzer von Wohneigentum leben heute in Sachsen-Anhalt
  • Die durchschnittlichen Finanzierungssummen bewegen sich – je nach Bundesland – zwischen 191.755,61 Euro und 353.464,02 Euro
  • Bundesweit stieg der Anteil an vermieteten Immobilien innerhalb der vergangenen zehn Jahre von 8,2 auf 17,1 Prozent

Alter bei Erstfinanzierung sinkt

Nach der aktuellen Auswertung der Dr. Klein Privatkunden AG zeigte sich in den Jahren zwischen 2007 und 2017, dass sich durch die Bank weg, in allen Bundesländern Deutschlands, die privaten Kreditnehmer bei der Erstfinanzierung verjüngt haben. Im Durchschnitt von 48 auf 39 Jahre.

Die stärkste Verjüngung ist in Sachsen-Anhalt zu beobachten. Dort besitzen Investitionswillige im Schnitt schon 13 Jahre eher ihr Wohneigentum als noch vor zehn Jahren. Damals waren sie beim Erwerb noch durchschnittlich 50 Jahre alt, heute führen sie die Tabelle der jüngsten Immobilienbesitzer an.

Alter bei der Erstfinanzierung 2007 und 2017 nach Bundesländern
2007   2017  
Baden-Württemberg 46 J. Sachsen-Anhalt 37 J.
Schleswig-Holstein 47 J. Thüringen 38 J.
Brandenburg 48 J. Baden-Württemberg 39 J.
Bremen 48 J. Brandenburg 39 J.
Hamburg 48 J. Bremen 39 J.
Sachsen 48 J. Bayern 39 J.
Hessen 48 J. Saarland 39 J.
Niedersachsen 48 J. Sachsen 39 J.
Nordrhein-Westfalen 48 J. Mecklenburg-Vorpommern 39 J.
Rheinland-Pfalz 48 J. Niedersachsen 39 J.
Bayern 48 J. Nordrhein-Westfalen 39 J.
Thüringen 49 J. Hessen 39 J.
Mecklenburg-Vorpommern 49 J. Schleswig-Holstein 40 J.
Berlin 50 J. Rheinland-Pfalz 40 J.
Saarland 50 J. Hamburg 41 J.
Sachsen-Anhalt 50 J. Berlin 41 J.

Einer der Hauptgründe dafür ist die immer noch die andauernde Niedrigzinsphase, die für sehr günstige Immobiliendarlehen sorgt. Der EZB-Leitzins, an dessen Trend sich auch die Zinsen für Baufinanzierungen orientieren, sank von 4,25 Prozent im Jahr 2008 auf 0 Prozent im März 2016. Noch bis mindestens Herbst 2019 soll dieses Niveau anhalten, so die EZB. Da sich Sparen kaum lohnt, investieren viele Privatpersonen in eine Immobilie, um damit zum Beispiel hohen Mieten zu entgehen und für das Alter vorzusorgen.

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Quellen:

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Immobilienpreise und Finanzierungssummen steigen

Dass bei steigenden Immobilienpreisen auch die Höhe der Baufinanzierungen anwächst, ist nachvollziehbar. Wie stark der Anstieg in den vergangenen Jahren ausfiel, zeigt das Extrembeispiel Hamburg. In Q4 2017 wechselte eine Hamburger Wohnung für durchschnittlich 3.627 €/qm den Besitzer. Bei einer 90-qm-Wohnung ergab das einen stolzen Kaufpreis von rund 326.000 Euro. Entsprechend hoch fiel also auch die Baufinanzierungssumme im Jahr 2017 aus: 353.464,02 Euro. 2007 benötigten die Hamburger „nur“ 205.684,40 Euro von der Bank.

So mächtig ist der Preisanstieg natürlich nicht überall in Deutschland gewesen. Insbesondere in den ländlichen Gegenden der neuen Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen hat sich wenig getan und die Verbraucher müssen weitaus weniger für ihre vier Wände hinblättern. Dort ist noch ausreichend Bauland verfügbar. Sobald aber die Bewohner aus den teuren Städten das preiswertere Umland aufsuchen, wird sich auch das ändern.

Finanzierungssumme 2007 und 2017 nach Bundesländern
2007   2017  
Saarland 127.450,00 € Sachsen-Anhalt 191.755,61 €
Mecklenburg-Vorpommern 139.543,40 € Thüringen 204.448,93 €
Sachsen-Anhalt 145.448,65 € Mecklenburg-Vorpommern 209.317,62 €
Schleswig-Holstein 155.709,72 € Saarland 218.161,97 €
Niedersachsen 161.646,35 € Sachsen 218.169,23 €
Rheinland-Pfalz 165.054,72 € Schleswig-Holstein 226.168,14 €
Sachsen 165.818,01 € Niedersachsen 238.395,11 €
Bremen 166.759,46 € Rheinland-Pfalz 246.878,16 €
Brandenburg 168.244,55 € Brandenburg 247.819,19 €
Thüringen 169.237,33 € Bremen 250.582,19 €
Nordrhein-Westfalen 175.387,73 € Nordrhein-Westfalen 266.455,75 €
Berlin 178.287,62 € Hessen 304.750,49 €
Baden-Württemberg 190.539,22 € Berlin 306.970,84 €
Bayern 205.353,92 € Baden-Württemberg 318.445,90 €
Hamburg 205.684,40 € Bayern 338.506,58 €
Hessen 214.628,42 € Hamburg 353.464,02 €

 Wohneigentum als immer beliebtere Geldanlage

Immer mehr Immobilien werden gekauft, um sie zu vermieten. Statt die gekaufte Wohnung oder das Haus selbst zu bewohnen, werden sie genutzt, um daraus regelmäßige Mieterträge zu generieren. Dies ist insbesondere in den Großstädten sehr beliebt, vor allem in Berlin und Hamburg. Dort wird fast jedes fünfte Haus für den Zweck der Vermietung gekauft. Doch dieser Trend ist nicht schon immer zu beobachten. 2007 wurden noch die meisten Mietobjekte im Saarland, in Sachsen-Anhalt und in Thüringen finanziert. Wie ist dieser Wandel zu erklären?

Das Niedrigzinsniveau hat deutschlandweit gleiche Auswirkungen, was heißt, dass sich zum einen das Sparen nicht lohnt und zum anderen Baufinanzierungen günstig sind. Allerdings steht in Städten wie Bremen das derzeitige Immobilienpreisniveau noch in einem sehr attraktiven Verhältnis zu den zu erwartenden Mieteinnahmen. Hier lohnen sich also aktuell derartige Investitionen mehr als beispielsweise im Saarland. Im Saarland sank der Anteil solcher Vermieter von 21,7 auf 11,8 Prozent, wohingegen der bundesweite Durchschnitt von 8,2 auf 17,1 Prozent stieg.

Anteil der Kapitalanleger 2007 und 2017 nach Bundesländern
2007   2017  
Bremen 2,70% Brandenburg 10,69%
Niedersachsen 4,29% Saarland 11,76%
Schleswig-Holstein 4,68% Thüringen 12,93%
Hamburg 6,78% Sachsen-Anhalt 15,15%
Brandenburg 7,11% Rheinland-Pfalz 15,15%
Nordrhein-Westfalen 7,65% Niedersachsen 15,42%
Baden-Württemberg 7,92% Schleswig-Holstein 17,19%
Bayern 8,41% Nordrhein-Westfalen 17,54%
Rheinland-Pfalz 9,06% Mecklenburg-Vorpommern 17,85%
Mecklenburg-Vorpommern 10,69% Baden-Württemberg 18,17%
Sachsen 10,86% Bremen 19,32%
Hessen 11,51% Bayern 20,03%
Berlin 12,38% Hessen 20,38%
Thüringen 14,67% Sachsen 20,45%
Saarland 21,67% Hamburg 21,60%
Sachsen-Anhalt 24,32% Berlin 28,48%
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Nettoeinkommen steigt, staatliche Förderungen nehmen zu

Dass sich die Deutschen immer häufiger Wohneigentum anschaffen und demzufolge in den besonders stark betroffenen Regionen die Immobilienpreise in die Höhe schießen, hängt aber nicht nur mit anhaltend günstigen Immobiliendarlehen zusammen. Ein weiterer Grund liegt in dem seit Jahrzenten konstant steigendem Nettoeinkommen der Deutschen.

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Darüber hinaus setzt der Staat mit zahlreichen Förderangeboten viele Anreize für den privaten Hausbau bzw. Wohnungskauf. Zu nennen sind unter anderem das Baukindergeld, Wohn-Riester und die Wohnungsbauprämie. Des Weiteren fährt die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, mit verschiedensten Angeboten auf. Dass die Fördermöglichkeiten zwischen 2007 und 2017 deutlich zunahmen, zeigt unsere nachfolgende Statistik zu den KfW-Zahlen:

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SurftippMehr Infos zu staatlichen Förderungen beim Immobilienerwerb finden Sie hier!

 


Quellen und weiterführende Links

  • Dr. Klein – Immobilienfinanzierung in den Bundesländern: 2007 und 2017 im Vergleich
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