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Zahl der Baugenehmigungen 2016 deutlich im Plus

Inhaltsverzeichnis

Junge Frau schüttelt jemandem die Hand nach dem sie einen Vertrag unterschrieben hat
© PIKSEL / iStock / Thinkstock

Das Statistische Bundesamt meldet für 2016 positive Signale aus der Baubranche. Mit 276.297 Genehmigungen für neue Wohnungen stieg diese Zahl gegenüber 2015 um satte 24 Prozent. Damit erreichte die Zahl der Genehmigungen den höchsten Stand seit 1999.

Wohnheime und Mehrfamilienhäuser waren die Treiber für den massiven Anstieg. Bedauerlicherweise bedeutet eine Baugenehmigung aber nicht automatisch die Fertigstellung.

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Trotz des hohen Anstiegs an Baugenehmigungen hinkt die Zahl der Fertigstellungen noch weit hinter dem tatsächlichen Bedarf hinterher. Gerade in den Ballungszentren kommt es durch die massive Nachfrage durch Studenten und Zuwanderer zu massiven Engpässen.

Balkendiagramm zur Entwicklung der Baugenehmigungen zwischen 1995 und 2015

 

Gebäudeart Genehmigte Wohnungen
Januar – September Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum
2016 2015 absolut in %
Wohn- und Nichtwohngebäude (alle Baumaßnahmen) 276.297 222.800 53.497 24,0
Neu errichtete Gebäude 237.270 194.177 43.093 22,2
davon:
Wohngebäude 232.516 191.393 41.123 21,5
mit 1 Wohnung 73.163 71.057 2.106 3,0
mit 2 Wohnungen 17.112 15.202 1.910 12,6
mit 3 oder mehr Wohnungen 123.854 97.125 26.729 27,5
Wohnheime 18.387 8.009 10.378 129,6
darunter:
Eigentumswohnungen 58.949 49.316 9.633 19,5
Nichtwohngebäude 4.754 2.784 1.970 70,8
Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden 39.027 28.623 10.404 36,3

Quelle: Statistisches Bundesamt

Im Bereich der Wohnheime kam es, zwangsläufig, zur größten Weiterentwicklung mit einem Plus von 129,6 Prozent, was einer absoluten Zahl von 18.400 Einheiten entspricht.

Zahl der Neubauten nicht ausreichend

In der Fertigstellung zeichnet sich ebenfalls ein deutliches Plus ab. Die KfW rechnet mit rund 300.000 Einheiten in 2016 gegenüber 252.000 Wohnungen in 2015 (1). Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor ein Bedarf an 400.000 Wohnungen bezahlbaren Wohnraums besteht. Immerhin hatte sich der Zuwachs beim Investitionsvolumen gegenüber 2015 mit drei Prozent fast verdoppelt (1,6% in 2015).

In Euro bedeutet dies laut Bundesbankstatistik im ersten Halbjahr 2016 ein Volumen in Höhe von 29,78 Mrd. Euro für den privaten Sektor (2).

Den fehlenden Wohneinheiten steht in Deutschland ein Leerstand von rund 500.000 Wohnungen gegenüber. Die Problematik dieser Wohnung besteht jedoch darin, dass sie sich überwiegend in strukturschwachen Regionen befinden.

Gerade in den ostdeutschen Bundesländern beträgt die Leerstandsquote abseits der Städte Berlin, Leipzig oder Dresden über sechs Prozent. Aber auch das Ruhrgebiet, welches sich aktuell in einem Umbruch befindet, zählt mit einer Leerstandsquote zwischen vier und fünf Prozent zu den Spitzenreitern (3).

Was sind die Auslöser für die steigende Nachfrage nach Baugenehmigungen?

Private Investoren nutzen die Gunst der niedrigen Zinsen, um entweder in die eigenen vier Wände zu ziehen oder durch eine Fremdvermietung eine langfristig stabile und ertragreiche Kapitalanlage zu nutzen. Die niedrigen Zinsen bewirken jedoch auch zwei gegensätzliche Sachverhalte beim Immobilienerwerb.

  • Der Anteil der Annuität am verfügbaren Haushaltsnettoeinkommen ist rückläufig.
  • Die Höhe der Verschuldungsquote steigt.

Je nach dem, von welchem Standpunkt aus ein Investor die Dinge betrachtet, zahlt er für einen bestimmten Kaufpreis weniger an Zinsen oder er wagt sich in Kaufpreisregionen vor, die vorher tabu waren (4).

Unstrittig ist, dass das Marktumfeld hinsichtlich der Erstellung von Wohnimmobilien immer noch reizvoll ist. Eine ungebrochene steigende Nachfrage in Kombination mit historisch niedrigen Zinsen befeuert die Baubranche nach wie vor.


Quellen und weiterführende Informationen

(1) Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – KfW Research: Wohnungsbau – Neubau bleibt 2016 noch hinter dem Bedarf zurück (PDF)
(2) Deutsche Bundesbank – Erteilte Baugenehmigungen im Hochbau seit 2011 (PDF)
(3) Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) – Wohnungsleerstände
(4) Deutsche Bundesbank – Zinszahlungen privater Haushalte für Wohnungsbaukredite

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